Dass die Coronakrise einen deutlichen Einfluss auf den Ausbildungsmarkt haben würde, überrascht nicht. Zwar sind die Ausbildungszahlen bereits seit Jahren tendenziell rückläufig, jedoch ist der aktuelle Einbruch in seiner Höhe bislang einzigartig: So wurden im Jahr 2020 ca. 9,4 % weniger neue Ausbildungsverträge geschlossen als im Vorjahr.
Unterschied Männer - Frauen
Bei den Frauen ging die Zahl der Neuverträge in der dualen Ausbildung um 19.100 (-10,2 %) auf 168.300 zurück, bei den Männern sank die Zahl um 29.000 (-8,9 %) auf 297.000 Neuabschlüsse. Damit wurden 2020 gut ein Drittel (36,2 %) aller neuen Verträge von Frauen und knapp zwei Drittel (63,8 %) von Männern abgeschlossen.
Berlin im Ländervergleich
Im Ländervergleich fallen deutliche Unterschiede auf. Zwar sind in allen Bundesländern insgesamt rückläufige Zahlen zu beobachten, die prozentuale Höhe des Rückgangs unterscheidet sich zum Teil aber erheblich. Während in Hamburg (-13,5 %) und im Saarland (-12,4 %) die Zahlen am stärksten abnahmen, fiel der prozentuale Rückgang in Brandenburg (-2,8 %) und Sachsen (-4,8 %) am geringsten aus.
Berlin verzeichnet einen Rückgang von -12,1 % und liegt damit ebenfall noch unter dem Durchschnitt. Insgesamt gab es hier im Jahr 2020 rund 37.000 Auszubildene, was einem Rückgang von -3,8 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.